Über einen Zeitraum von 5 Jahren hat Andrei Schwartz eine Gruppe von rumänischen Roma begleitet, die seit Jahren zwischen ihrer Heimat und Hamburg pendeln. Mangels Arbeit in Rumänien verdienen sie den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder in Hamburg mit Betteln. Sie schlafen unter Brücken und in Parks, in ständiger Angst entdeckt und vertrieben zu werden. Für die städtischen Behörden gelten sie als „freiwillige Obdachlose“, der Zugang zu den Notprogrammen bleibt ihnen sogar im Winter verwehrt.

Alle paar Monate fahren sie heim, zurück zu ihren Kindern und Verwandten. In eine Heimat, die ihnen seit der Wende weder Arbeitsplätze noch eine Perspektive bietet. Die zwei Hauptprotagonisten Maria und Tirloi sind die einzigen, die es geschafft haben, sich ein Stück Normalität aufzubauen. Sie bilden die Brücke zwischen den beiden Welten: Er hat Arbeit, sie geht noch immer betteln. Und sie haben eine Bleibe: Eine kleine Wohnung in einem Gemeindehaus, wo sie nach Feierabend zanken und Pläne schmieden. Vielleicht ein Anfang, auch für ihre Enkelin Ioana, die inzwischen die Schule besucht. Die 13-Jährige ist die erste in der Familie, die lesen und schreiben kann.

Ein Film über das Gelingen und das Scheitern, und den Preis den man dafür zahlt.

Deutschland 2022
FSK
ab 0
Länge
94
Genre
Dokumentation
Regie
Andrei Schwartz