Dies ist ein Tanzfilm, dessen Kürze von nur sechseinhalb Minuten eine Dichte und Intensität gegenübersteht, wie sie ein Zwei-Stunden-Film wohl sonst kaum aufbringen kann. Wir tauchen ein in die Welt der Lebendigkeit und der göttlichen Liebe, in die Schönheit der Natur und des Tanzes. Ein Gedicht von Rumi trägt den Verlauf des Films, intoniert als Gesang und Musik von hypnotischer Qualität. Wir sehen achtzehn Frauen und drei Männer, die in sufiähnlicher Kleidung tanzen und sich drehen. Der Film ist professionell und mit suggestiven Bildern gefilmt. Er trägt die ZuschauerInnen sehr schnell in einen anderen Bewusstseinszustand und gibt ihnen ein spirituelles Gefühl der Erhabenheit, der Schönheit, der Reinheit und der Gottesliebe. Es ist wunderschön, die Tänzerinnen und Tänzer anzuschauen. Auch eine junge Frau mit Down-Syndrom tanzt. Die zwei bärtigen Männer wirken sehr mit ihrer Anima verbunden und doch auch männlich. 

Mandala ist ein Blick in eine neue Form von Mensch, getragen von dem höchsten Potenzial, das wohl in Menschen liegt: seine unmittelbare Lebendigkeit, die sich in dem ekstatischen Tanzen ausdrückt, in dieser Ästhetik und Schwerelosigkeit, wie Seelen, die fliegen können. Ja, hier verstehen wir, dass wir spirituelle Wesen sind, die eine körperliche Erfahrung machen. Dieser Körper gehört zu uns, und er ist unser heiliger Tempel. Aber er dient auch einer höheren Sache, dem Gebet und der Meditation über das Höchste. Dann erreicht unser Leben die Vollkommenheit und die unbändige Freude, die eigentlich unser Wesen sind. Der Film gibt Ermutigung und Inspiration. Er erzählt sehr kurz mit eindringlichen Bildern eine große Geschichte. 

Text: Tattva Viveka, Zeitschrift für "Wissenschaft, Philosophie und spirituelle Kultur“

Sprachfassung: Farsi mit Engl. UT.

Deutschland 2023
Länge
6
Genre
Kurzfilm
Regie
Carola Stieber