Dabei geht es weniger um Bonnards Künstlerlaufbahn als Maler farbenfroher, häufig doppelsinniger Gemälde, sondern vor allem um ihre gemeinsame Beziehung und um den Einfluss, den Marthe als sein Lieblingsmodell und Quelle der Inspiration auf ihn hatte.
Die Handlung des Films spannt einen großen Bogen über nahezu 50 Jahre – so lange waren die beiden zusammen: eine Liebesgeschichte und gleichzeitig die Künstlerbiografie zweier begabter Menschen, denn auch Marthe malte in ihren späteren Jahren.
Mit seinem in Frankreich hochdekorierten Malerin-Biopic „Séraphine“ hat Provost 2007 schon einmal gezeigt, wie man mit Raffinesse und Feingefühl ein Künstlerleben in wunderbare Bilder verpacken kann. Auch hier ist die Bildsprache, besonders das Spiel von Licht und Schatten, von exquisiter Schönheit und Eleganz – und damit ein perfekter Spiegel von Bonnards Werken.